Wieder einmal -
Yemach Shmo veZikhro!
Raw Yosef
verflucht Israels Erziehungsminister
Raw
Owadjah Yosef, (Bild rechts) ehemals sefardischer Oberrabbiner und Haupt der
fundamentalistischen SchaS-Partei hat zum Ausgang des Schabath in der
Bucharischen Synagoge in Jerusalem den israelischen Erziehungsminister
Josi Sarid (MeReZ) verflucht.
Vor
hunderten applaudierenden Anhängern forderte er, während der kommenden Feiertage
den Namen Sarids zusammen mit dem Namen des Antisemiten Haman zu verfluchen. Wie
an Haman, so sei das Urteil zu vollstrecken an Sarid, er müsse herausgerissen
werden aus dieser Welt. Sein Name sei auszulöschen, sein Angedenken müsse
auszurottet werden (J'mach Shmo veSikhro).
Eli
Rubinstein, Rechtsberater der israelischen Regierung, plant rechtliche Schritte
gegen den Rabbiner. Justizminister
Josi Belin von
der Arbeitspartei warf dem Rabbiner im Rundfunk vor, den Namen G'ttes in einer
Synagoge entweiht zu haben. Landwirtschaftsminister
Chaim Oron von der Meretzpartei sprach von einem "Aufruf zum Mord".
Umweltministerin Dalia
Izik
verglich die Äußerungen mit denen national-orthodoxer Fanatiker, in deren
Anschluss 1995 Regierungschef Jizchak Rabin ermordet worden war. Rabin war immer
wieder als Antisemit, Kapo, Nazi, Verräter etc. bezeichnet worden. Auch der
Fluch 'Yemach Shmo veZikhro' war immer wieder im Zusammenhang mit Jizhak Rabin
ausgestossen worden. Den Gedenkfeiern zum Jahrestag der Ermordung Rabins waren
die Minister der ShaS-Partei demonstrativ ferngeblieben. Erziehungsminister
Sarid hatte dieses Verhalten damals scharf verurteilt.
Die
ShaS-Partei ist, zusammen mit der Arbeitspartei von Regierungschef Ehud Barak
und Josi Sarids MeReZ-Partei, Mitglied in der Regierungskoalition. In der
Arbeitspartei werden Stimmen laut, diese Koalition mit der ShaS aufzukündigen.
Bei wichtigen Abstimmungen hatte die ShaS-Partei ohnehin meist gegen die
Regierung gestimmt. Erst vor einigen Monaten hatte Raw Owadjah verkündet
Legislative, Judikative und Exekutive des Staates Israel seien ohne
Legitimation. An 'thorahgläubige Juden' sandte er die Aufforderung das
Rechtsystem Israels zu boykottieren.
dg / haGalil onLine
19-03-2000
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