Muenchenstein, Schweiz - Präsident des
Zentralrats der Juden in Deutschland: "Seit circa eineinhalb Jahren sind mir
antisemitische Vorfälle an Waldorfschulen bekannt"
In der Sendung "Wortwechsel" des
Südwestfernsehens (SWR) äußert sich der Präsident des Zentralrats der Juden in
Deutschland u.a. zu antisemitischen Vorfällen an Waldorfschulen. Paul Spiegel
wörtlich: "Seit ungefähr eineinhalb Jahren wird mir von antisemitischen
Vorfällen berichtet, aus verschiedenen Städten. Bisher konnte ich nicht aktiv
werden, weil die Eltern, die mir davon erzählt haben, nicht bekannt werden
wollten."
Auf die Frage, wie der Zentralrat der
Juden künftig mit der Thematik umgehen werde, kündigte Spiegel an, zunächst noch
mehr Fakten zu sammeln. "Wenn wir die Fakten beisammen haben, überlegen wir was
wir machen." Auf jeden Fall werde man an dem Thema dranbleiben. "Ich bin schon
sehr erschüttert über das, was ich da gehört habe", so Paul Spiegel, der mit
seiner Stellungnahme Recherchen des ARD-Magazins REPORT Mainz bestätigte.
REPORT Mainz hatte am 28.2.2000 in der
ARD unter anderem über rassistische Lehrinhalte und antisemitische Vorgänge an
deutschen Waldorfschulen berichtet. Betroffene Eltern und ein Vertreter einer
jüdischen Organisation aus der Schweiz hatten über solche Lehrinhalte und
Vorfälle informiert. In dem Magazinbeitrag äußerten sich auch Pädagogik-Experten
kritisch über einzelne Aspekte der Waldorf-Pädagogik.
Das gesamte Gespräch zwischen dem
Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, und Fritz
Frey wurde gesendet im Südwestfernsehen am Sonntag, 19.3.2000, um 22.35 Uhr.
http://www.akdh.ch/ps/ps_report.html
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Die AKTION KINDER DES HOLOCAUST ist ein
internationaler Zusammenschluss von Nachkommen Überlebender der
nationalsozialistischen Judenverfolgung und des antifaschistischen Widerstands
sowie deren Angehörige und Freunde.
haGalil onLine
21-03-2000
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