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Rehabilitation der Faschisten:
Falsche Signale aus Rumänien

Fast unbeachtet von der Öffentlichkeit werden in 
Bukarest ehemalige Faschisten rehabilitiert


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Der kürzlich ernannte rumänische Außenminister, Petre Roman hat während eines Besuches in Paris am 31. Januar 2000 vor einer Regierungsbeteiligung der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) gewarnt. Der zum Sozialdemokraten mutierte und von Iliescu geschaste frühere Premier Roman sprach in der französischen Hauptstadt von den "populistischen Optionen" Jörg Haiders, die er als "illusorisch" und "demagogisch" bezeichnte.

Solche Erklärungen klingen gut in den Ohren seiner französischen Gastgeber. Präsident Chirac hatte ja auch vor einer Regierungsbeteiligung der FPÖ gewarnt und Außenminister Vedrine forderte die Europäische Union auf, die politische Entwicklung in Österreich genau zu beobachten. Mit seiner Erklärung versuchte Roman die EU-Reife Rumäniens unter Beweis zu stellen und zusätzlich zu verdeutlichen, dass Bukarest unbeirrt einen pro-europäischen außenpolitischen Kurs eingeschlagen hat.

Auf dem internationalen Parkett lässt sich das Image des Landes durch solche fulminante Erklärungen immer gut aufpolieren, denn im Grunde berühren sie ja nicht bestimmte innenpolitische Entwicklungen, von denen man an höchster Stelle annimmt, dass sie erst gar nicht an die Öffentlichkeit dringen und somit auch nicht registriert werden.

Dieser Tage landete auf dem Tisch des Oberbürgermeisters von Temeswar, Gheorghe Ciuhandu, einem Vertreter der wichtigsten Regierungspartei, der Christdemokratischen Nationalen Bauernpartei (PNTCD), ein Brief, in dem der Bundestagsabgeordnete Markus Meckel (SPD) mit Befremden feststellt, dass die Stadt "Temeswar im vergangenen Jahr eine Reihe von Straßen" "nach antidemokratischen Persönlichkeiten" umbenannt hat. In diesem Zusammenhang erwähnt Meckel, "dass eine Straße nach dem engen Verbündeten Adolf Hitlers, General Antonescu" benannt wurde. Meckel hält dies für "sehr problematisch" und "bittet" den Bürgermeister und den Stadtrat "diese Entscheidung zu überdenken". Denn: "Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Verhandlungen mit der Europäischen Union ist diese positive Berufung auf eine antidemokratische Tradition ein falsches Signal".

Ähnliche Briefe erhielten im letzten Jahrzehnt sowohl der bis 1996 amtierende neo-kommunistische Präsident Iliescu als auch sein demokratisch gewählter Nachfolger, Emil Constantinescu. Ende des vergangenen Jahres mokierte sich die rumänische Presse über ein Schreiben der OSZE-Kommission an die amerikanische Außenministerin, in dem nicht nur von Straßenbennenungen nach dem militärfaschistischen Diktator Antonescu (1940-44) die Rede war, sondern auch von der Absicht der rumänischen Behörden, politisch kompromittierte Persönlichkeiten des rechtsextremen Spektrums wegen ihres Beitrags zum "antikommunistischen Widerstand" zu rehabilitieren.

Die Forderung nach der Rehabilitierung Antonescus und seiner Mitarbeiter, die am Tod von 410.000 Juden verantwortlich waren, ertönte bereits kurz nach der Wende. Das rumänische Parlament ehrte Antonescu mit einer Feierstunde, sowohl unter Iliescu 1991 als auch unter Constantinescu 1999. Die Ankündigung des rumänischen Generalstaatsanwalts 1997, Antonescu und seine Regierung postum zu rehabilitieren, löste einen Sturm der Entrüstung aus. Nachdem zwei amerikanische Senatoren gegen die ungeheuerliche Ankündigung in einem Schreiben an Constantinescu ihren Protest zum Ausdruck brachten, machte Bukarest einen Rückzieher. Von einer Rehabilitierung des 1946 als Kriegsverbrecher zum Tode verurteilten Antonescu, könne nicht die Rede sein. Stillschweigend jedoch wurden seither bereits zwei Minister des Antonescu-Regimes rehabilitiert. 

Zuletzt der vom 1.April bis zum 23.August 1944 amtierende Finanzminister Netta Gheron, der wegen Beihilfe zur Finanzierung des antisowjetischen Kriegs "vom kommunistischen Regime" - wie es in einer Verlautbarung der Justizbehörden hieß - zu 10 Jahren Kerker verurteilt worden war. Der Generalstaatsanwalt hat inzwischen über 400 weitere Rehabilitierungen angekündigt, nachdem bis jetzt ohne großes Aufheben, zahlreiche Urteile gegen mehrere Dutzend ehemaliger politischer Häftlinge revidiert wurden. Die internationalen Warnungen, "antikommunistische bewaffnete Widerstandskämpfer" pauschal zu rehabilitieren, ohne dabei zu beachten, dass es unter diesen zahlreiche Anhänger der faschistischen Bewegung gegeben habe, stießen in Bukarest auf taube Ohren. Im vergangenen Jahr wurde der 1940 für die Einführung der rumänischen Rassengesetze verantwortliche Premierminister Ion Gigurtu rehabilitiert.

Infolge seiner den "Nürnberger Gesetzen" nachgeahmten Bestimmungen wurden die rumänischen Juden zu Bürgern 3.Klasse degradiert und somit zum Freiwild antisemitischer Banden, willkürlicher Staatsbeamten und rassistischer Polizisten und Militärs.

...von Konstanza nach Palästina, 
ohne Rückfahrkarte

Aber auch einige Teilnehmer am bewaffneten Guerillakrieg gegen das kommunistische Regime sind inzwischen rehabilitiert, obwohl ihr Kampf keineswegs der Errichtung eines demokratischen Rechtsstaates diente, sondern eher der Restauration einer nationalistisch-totalitären Diktatur. Einer dieser rechtsextremen Freischärler war auch Gheorghe Manu, der Mitglied einer bewaffneten Kampfgruppe war, die sich "Die Haiducken Avram Iancus" nannte. 
In einem 1945 veröffentlichten üblen antisemitischen Manifest, wird den "feigen und schmutzigen Juden" mit "Exterminierung" gedroht. "Ihr habt einen einzigen Weg vor euch - und zwar von Konstanza nach Palästina, ohne Rückfahrkarte", heißt es an einer Stelle des besagten Aufrufs. 

Gheorghe Manu wurde 1937 Mitglied der rumänischen Faschistenpartei, der sogenannten "Legion des Erzengels Michael" und war 1943 vorübergehend deren geschäftsführender Chef. 1948 wurde er zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt. Er starb 1962 im Gefängnis infolge der außerordentlich harten Haftbedingungen. Heute gilt er als antikommunistischer Märtyrer der Legionärsbewegung. In Bukarest wurde eine Stiftung nach ihm benannt, die inzwischen zu einer der wichtigsten revisionistischen und rechtsextremen Gesinnungsgemeinden des Landes geworden ist.

Der ehemaliger PM Radu Vasile gründet 
rechtsextreme "Rumänische Volkspartei" (PPR)

William Totok / haGalil onLine 14-02-2000

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