Vom Staatsarchiv an die
Öffentlichkeit:
Die Memoiren des SS Eichmann
Knapp 38 Jahre nach der
Hinrichtung von SS Eichmann werden die, bisher im israelischen Staatsarchiv
unter Verschluss gehaltenen Memoiren der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ein
Exemplar ging bereits an die amerikanische Wissenschaftlerin Deborah Lipstadt,
die sich gegen die Klage eines Holocaust-Leugners verteidigen müsse, hieß es.
Gemeint war damit der Prozess des britischen Schriftstellers David Irving gegen
Lipstadt. Irving bezweifelt die Zahl der Holocaust-Opfer.
Israel hatte schon im
vergangenen Jahr die Veröffentlichung der von Eichmann mit dem Wort 'Götzen'
überschriebenen Aufzeichnungen angekündigt. Geplant war zunächst eine
wissenschaftliche Ausgabe mit Kommentaren und Erläuterungen. Historiker hatten
aber eine unkommentierte Ausgabe gefordert, da sie die Gesamtaufzeichnung für
eine der aussagefähigsten Quellen der NS-Zeit halten.
Kritiker befürchten, die Aufzeichnungen Eichmanns, in der dieser sich als
mittlerer Beamter darstellt, der lediglich Befehle ausgeführt habe, könnten von
Neonazis missbraucht werden, die den Völkermord an den Juden leugnen. Er hatte
sie im Gefängnis in Israel geschrieben und den Behörden übergeben. Jede einzelne
Seite ist penibel handsigniert. Jede Randbemerkung mit A.E. abgezeichnet.
Der SS-Obersturmbannführer Adolf
Eichmann war im Reichssicherheitshauptamt im Zweiten Weltkrieg für die
Massentransporte aus den deutsch-besetzten Gebieten in die Vernichtungslager
zuständig. Nach Kriegsende floh er aus einem amerikanischen
Kriegsgefangenenlager und tauchte in Argentinien unter. 1960 konnte er vom
israelischen Geheimdienst in Buenos Aires verhaftet werden. Ein Jahr später
wurde er in Israel vor Gericht gestellt. Nach seiner Verurteilung zum Tode wurde
er am 31. Mai 1962 hingerichtet.
[Götzen]
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Original im Hauptstaatsarchiv, Jerusalem
Kopie in der Zentralstelle für die Aufklärung von NS-Verbrechen, Ludwigsburg
Eichmann and his Inner World
haGalil
onLine 29-02-2000
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